Landesseniorenvertretung: Erstes Treffen mit der Seniorenministerin!

Landesseniorenvertretung: Erstes Treffen mit der Seniorenministerin!

Der Seniorenbeirat Bad Vilbel begrüßt die Aktivitäten der Landesseniorenvertretung Hessen, die eine wichtige Rolle bei der Vernetzung der Seniorenbeiräte Hessens übernimmt. Die im Gespräch mit Seniorenministerin Stolz formulierten Forderungen werden unterstützt. 
Landesseniorenvertretung Hessen führt Gespräch zur Seniorenpolitik
Wiesbaden, den 26. Mai 2024
Vor wenigen Tagen traf sich der gesamte Vorstand der Landesseniorenvertretung Hessen e.V. (LSVH) mit der neuen hessischen Ministerin Diana Stolz zur Erörterung seniorenpolitischer Themen.
„Die Landesseniorenvertretung Hessen (LSVH) begrüßt die Neuorganisation des alten Sozialministeriums sowie die Aufnahme der Seniorenarbeit in das Themenspektrum und im Titel des neuen Ministeriums,“ so deren Landesvorsitzender Klaus Reifert zu Beginn eines ersten Gespräches mit Seniorenministerin Stolz. „Vor allem freuen wir uns, dass sich die neuen Koalitionspartner auf eine Aufteilung innerhalb des umfangreichen Themenspektrums eines „Sozialministeriums“ verständigt haben. Dies drückt sich darin aus, dass Bereiche wie Senioren, Gesundheit und Pflege vom neuen „Seniorenministerium“ aufgewertet und intensiver bearbeitet werden könnten“, betont der Vorstand der LSVH. Schließlich ginge es um wichtige, zentrale Themen, die die rund 2 Millionen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger betreffen, erklärte Klaus Reifert. Da nicht alle Themen in einem rund einstündigen Gespräch erörtert werden konnten, beschränkte sich der LSVH-Vorstand darauf, drei Themenfelder besonders zu benennen:
Wohnen im Alter
Dass die meisten Menschen bis ins hohe Alter in ihrer vertrauten Wohnung und ihrem Wohnumfeld möglichst selbst bestimmt leben möchten. Dafür braucht Hessen ausreichend bezahlbaren, seniorengerechten und barrierefreien Wohnraum. Aus diesem Grund sollten wir den altersgerechten und barrierefreien Umbau von Wohnungen weiterhin fördern. Den Wunsch vieler Seniorinnen und Senioren, auch im Alter wohnortnah leben zu können, soll unterstützt werden durch die Schaffung von Wohnanlagen für Seniorinnen und Senioren sowie generationsübergreifenden Wohnformen. Deshalb begrüßen wir es, dass die Arbeit der Landesberatungsstelle „Gemeinschaftliches Wohnen“ fortgesetzt und ihre Finanzierung
gesichert wird.
Digitale Altersdiskriminierung
Nach Auffassung der Landesseniorenvertretung ist es wichtig, dass die politisch Verantwortlichen die digitale Teilhabe und Themen der digitalen Ausgrenzung älterer Menschen in den Focus ihrer Digitalisierungsstrategien nehmen. Die ältere Generation ist gefährdet, in die „digitale Alterslücke“ zu geraten und von digitaler Teilhabe ausgeschlossen zu werden. Ein politischer Irrglaube ist die Annahme, dass die Förderung digitaler Kompetenzen ein einmaliges großes Programm sei, das die Älteren, einmal durchlaufen sollten und dann sei die digitale Teilhabe aller gewährleistet. Es handelt sich jedoch um eine permanente Aufgabe angesichts ständiger technischer Innovationen besonders im Bereich der digitalen Gesundheitsvorsorge.
Das vorhandene Versprechen der Politik, niemanden bei der Digitalisierung zurückzulassen, muss eingelöst werden. Dies zu gewährleisten ist auch eine wesentliche Aufgabe der hessischen Landesregierung.
Ausbau von Seniorenbeiräten
Bei der Umsetzung und Realisierung der seniorenpolitischen Ziele der Landesregierung kommt es nun ganz besonders darauf an, dass die kommunalen Beteiligungsrechte von Seniorinnen und Senioren gestärkt, mehr Gelegenheiten zur Beteiligung geschaffen und eine gute Kommunikationskultur gefördert werden. Dazu gehört auch eine schnellstmögliche Änderung der Hessischen Gemeindeordnung (HGO). Die bisherige, in einigen Teilen Hessens, wertvolle Arbeit von Seniorenbeiräten und Seniorenorganisationen, gilt es weiter zu unterstützen. Zusätzlich müssen verstärkt Aktivitäten zur Schaffung von weiteren Seniorenbeiräten auf kommunaler Ebene gestartet werden.
Abschließend wünschte sich der LSVH-Vorstand einen regelmäßigen Dialog mit dem Seniorenministerium zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen hessischer Seniorenpolitik.

Hintergrundinformation:
Die Landesseniorenvertretung Hessen e.V. (LSVH) ist die Vertretung der kommunalen Seniorenvertretungen in Hessen. Der LSVH unterstützt und vertritt die Arbeit von ca. 150 Seniorenvertretungen, Seniorenräte und Seniorenbeauftragte auf Landesebene. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Interessen und Wünsche der über 60-jährigen gehört werden.
Es werden ca. 1,8 Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürger über 60 Jahre in Hessen durch den LSVH vertreten.